Bedrohte Tierarten
Bedrohte Tierarten sind Tierarten, von denen nur noch wenige Exemplare in der freien Wildbahn leben. Tiere werden darin in Stufen eingeteilt, von „Nicht gefährdet“, über „gefährdet“ bis „vom Aussterben bedroht“ und „in freier Wildbahn ausgestorben“. In vielen Fällen haben die Tiere ihren natürlichen Lebensraum verloren. In vielen anderen ist die Jagd, die Wilderei und der illegale Handel mit Jungtieren der Grund. Wenn es nur noch wenige Tiere einer Art gibt, besteht praktisch keine Chance mehr für das Überleben der Art. Auch wenn sich die wenigen Tiere vermehren, können die Gene bzw. das Erbgut nicht mehr so gut durchgemischt werden. Die Folge sind oft Erbkrankheiten.

Braunbär
Nach 150 Jahren ohne Bär wilderte der WWF 1989 den ersten Braunbären aus. Die dreieinhalb Jahre alte Bärin „Mira" wurde in Kroatien eingefangen, dann in Niederösterreich wieder freigelassen. Dort lebte bereits der „Ötscherbär", der von selbst aus Slowenien eingewandert war. Das Pärchen sorgte 1991 für Nachwuchs von drei kleine Bären. Hiervon beflügelt, siedelte der WWF in den Folgejahren weitere Braunbären in Österreich an.

Elefant
Gemeinsam ist den Elefanten ihre Bedrohung durch den Menschen. Seit Jahrtausenden ist Elfenbein als Rohstoff für kunstvolle Schnitzereien, Skulpturen, Schmuck, Einlegearbeiten und luxuriöse Gebrauchsgegenstände begehrt, und Elefanten werden daher seit jeher gejagt. Außerdem sind die Elefantenbestände vor allem aufgrund von Lebensraumverlust, durch nicht standortgerechte Landwirtschaft, agroindustrielle Großprojekte, menschliche Siedlungen und Straßenbau bedroht.

Eisbär
Die Eisbären werden immer weniger – und das sehr viel schneller als befürchtet. Es sind dramatische Zahlen: In der Beauford See in Alaska und im Nordwesten Kanadas sind die Eisbären seit Beginn des Jahrhunderts um rund 40 Prozent zurückgegangen. 2004 wurden noch 1500 Eisbären gezählt. Zuletzt waren es nur noch 900, wie die Fachzeitschrift Ecological Applications berichtet.

Hai
Sie gehörten schon immer zu den Furcht erregendsten Tieren auf Erden. Tatsache aber ist: Es kommen mehr Menschen durch Elefanten oder Bienen ums Leben als durch Haie. Jedes Jahr werden etwa 100 Angriffe durch Haie weltweit registriert, ungefähr fünf bis zehn davon enden tödlich. Hingegen werden jedes Jahr Hunderttausende von Haien durch Menschen direkt oder indirekt getötet.

Kegelrobbe
Kegelrobben waren zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts an der gesamten Ostseeküste verbreitet, es waren weit über 100.000 Tiere. Jedoch wurden sie vom Menschen als direkte Konkurrenten auf der Jagd nach Fisch gesehen: Eine gezielte Ausrottungskampagne wurde ins Leben gerufen. Innerhalb von wenigen Jahrzehnten wurde die Kegelrobbe in der südlichen Ostsee nahezu ausgerottet.

Löwe
Einst waren sie die Herrscher der Savannen, inzwischen ist die Situation jedoch dramatisch. In Westafrika gibt es nur noch etwa 500 Löwen, auf dem ganzen Kontinent höchstens 23.000 bis 35.000. Weniger als die Hälfte davon ist im fortpflanzungsfähigen Alter. Die eindrucksvollen Raubkatzen drohen für immer zu verschwinden.

Luchs
In den vergangenen Jahrhunderten wurde der Eurasische Luchs wegen seines begehrten Fells und als Räuber von Schafen, Ziegen und anderen Nutztieren und als Konkurrent für Jäger gnadenlos bejagt. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war er aus weiten Teilen Mittel- und Südeuropas verschwunden. Rückzugsgebiete fand er in abgelegenen Regionen der großen Gebirgszüge wie den Pyrenäen, Alpen oder Karpaten. In Deutschland lebten die letzten Exemplare im Bayerischen Wald.

Menschenaffe
Es gibt keine strikte Trennung zwischen den Kleinen Menschenaffen und den Großen Menschenaffen.
Pan (Schimpanse, Bonobo), Gorilla (Westlicher und Östlicher Gorilla), Pongo (Borneo-Orang-Utan und Sumatra-Orang-Utan) und Homo (Mensch).

Meeresschildkröte
Meeresschildkröten stammen von Land- beziehungsweise Süßwasserschildkröten ab, die sich schließlich vor etwa 225 Millionen Jahren dem Lebensraum Meer angepasst haben. Sie überstanden Eiszeiten, Seebeben und andere Naturkatastrophen. Der 'Bauplan' dieser urtümlichen Reptilien wurde bis auf wenige Abwandlungen seither beibehalten. Die Extremitäten sind beispielsweise in Anpassung an das Leben im Meer zu Flossen umgewandelt und können nicht mehr in den Panzer eingezogen werden.

Nebelparder
Nebelparder sind nachtaktiv und äußerst gut getarnt. Selbst erfahrene Forscher bekommen sie nur selten zu Gesicht. Das Wissen über sie ist dementsprechend dünn. Trotz gesetzlicher Schutzbestimmungen wird die Art noch immer stark bejagt und illegal gehandelt. In den letzten Jahren sind die Bestände in allen Verbreitungsgebieten stark zurückgegangen. Die größte Population findet sich noch auf Borneo.
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